Der Rassestandard DD

Erläuterung zum Rassestandard Deutsch Drahthaar



Der Rassestandard beschreibt, wie ein Deutsch Drahthaar idealerweise beschaffen sein soll, zuchtausschließende und schwere Fehler sind aufgelistet.


Der Verein Deutsch Drahthaar hat das gewünschte Aussehen (Idealbild) und die zuchtausschließenden Mängel in ihrem Rassestandard beschrieben.

Der Standard ist Grundlage jeglicher Form- und Haarwert-Beurteilung.

 

Es geht in der Form- und Haarwertbewertung nicht um das Schönheitsempfinden, sondern um die Abweichungen vom Standard und damit letztlich um die Leistungsfähigkeit unseres DD. 


Das heißt, auch das Aussehen eines DD muss sich nach den Kriterien richten, die im Standard festgelegt sind.

Dieser Standard wird beim FCI hinterlegt (derzeit ist der FCI-Standard Nr.98/29,11,2000/D mit seiner Erläuterung für die Rasse Deutsch Drahthaar gültig)  und muss (weltweit) Maßstab aller Bewertungen sein.


Form- und Haarwert-Bewertungen sind beim Verein Deutsch-Drahthaar (VDD) kein Selbstzweck, sondern dienen der Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit der Rasse.

Sowohl bei der Zuchtschau als auch bei den Anlage- und Leistungsprüfungen sollen die Hunde herausgestellt werden, die besonders für die Zucht geeignet erscheinen. 

Die Züchter des VDD haben sich der Leistungszucht verschrieben.

Sie möchten dem Jäger einen vielseitigen Vorstehhund zur Verfügung stellen, der nach dem STANDARD für alle Arbeiten im Feld, Wald und Wasser vor und nach dem Schuss brauchbar ist.

Brauchbar nicht im Sinne von Brauchbarkeitsprüfung der Landesjagdverbände, sondern allgemein definiert.

Brauchbarkeitsprüfungen werden vom VDD NICHT als Zuchtzulassungsprüfungen anerkannt.

Bei richtiger Einschätzung und Beurteilung der Hunde durch die Form- und Haarwert-Richter wird die Zucht des DD durch korrekte Vergabe von Form- und Haarwertnoten im positiven Sinne beeinflusst. 


Kurzer Geschichtlicher Abriss:


Der am 11.Mai 1902 gegründete VDD beschreibt im Standard seine Geschichte wie folgt:


Der Deutsch Drahthaar ist ein rauhaariger Vorstehhund, der nach züchterischen Anfängen Ende des 19. Jahrhunderts (Griffon Korthals) auf der Grundlage der Idee von „Hegewald" (Sigismund Freiherr von Zedlitz und Neukirchen) seit der Jahrhundertwende mit dem ausdrücklich erklärten Ziel gezüchtet wurde, einen wesensfesten und leistungsfähigen, drahthaarigen deutschen Jagdgebrauchshund zu schaffen.

Nach dem Prinzip „durch Leistung zum Typ“.

Und bei konsequenter Beachtung der züchterischen Freiheit ist aus dem besten Material der Rauhaarschläge

(Pudelpointer, Griffon Korthals, Deutsch Stichelhaar) unter Zuführung von Deutsch Kurzhaar in kurzer Zeit ein  Jagdgebrauchshund entstanden, der sich durch praktische, wetterfeste Behaarung und Vielseitigkeit auf allen Gebieten der Jagdpraxis auszeichnet.


Durch diese Eigenschaft ist der Deutsch Drahthaar in wenigen Jahrzehnten zum beliebtesten und bewährtesten großen Jagdgebrauchshund in Deutschland und in vielen Ländern der Welt geworden.


Er ist der meist verwendete Vorsteher mit über 3000 Welpen pro Jahr. 


FCI – Standard Nr.98/29.11.2000/D

Gruppe 7 Vorstehhunde

Selektion 1.1 Kontinentale Vorstehhunde mit Arbeitsprüfungen


Rasse-Standard Deutsch Drahthaar


Ursprung Deutschland

Stand des gültigen Originalstandardes 25.10.2000


Verwendung:


Entsprechend seiner Zweckbestimmung als vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund muss er alle für Deutsch-Drahthaar geforderten Anlagen besitzen und für alle Arbeiten im Feld, im Wald und im Wasser vor und nach dem Schuss brauchbar sein.

Die Zahl (4) in Klammern gesetzt, die im Nachfolgenden Text öfter vorkommt, ist die Zahl die den Standard auf dem Zuchtschaubogen beschreibt. (4) = entspricht dem Standard vom DD.


Allgemeines Erscheinungsbild:


Vorstehhund von edler Erscheinung, mit harter, die Haut vollkommen schützender Behaarung, mit aufmerksamem und energischem Ausdruck.

Seine Bewegungen sollen raumgreifend, flüssig und harmonisch sein.

Wichtige Proportionen:


Rumpflänge und Schulterhöhe sollen möglichst gleich sein. Die Rumpflänge kann die Schulterhöhe bis zu 3 cm überschreiten. 


Verhalten/Charakter (Wesen):


Fest, selbstsicher (4), beherrscht, ausgeglichen (4), ohne Wildscheue, weder schussempfindlich noch scheu oder aggressiv. 


Kopf:

 

Der Körpergröße und dem Geschlecht entsprechend. Harmonisch (4)

Kopflinien leicht divergierend dargestellt  (auseinandergehend) 

Oberkopf:                 mittelbreit (4)

Stirnabsatz/ Stop : deutlich (4)

Schädel:                    Flach, nur an den Seiten leicht gerundet, mäßig breit, deutlich ausgebildete Augenbraunbögen.

Stop:                          Deutlich erkennbar und ausgeprägt


Nasenschwamm:  Der Haarfarbe entsprechend kräftig pigmentiert. Gut geöffnete Nasenlöcher


Fang:                       Langer, breiter, kräftiger, tiefer Fang. Lang (4), mittelbreit(4) Nasenrücken: Leichte Ramsnase (4)


Lefzen:                    Dicke, anliegende und nicht überhängende Lefzen. Normal (4)

Kiefer/ Zähne:      Schere (4)  Große Zähne. Kräftiger Kiefer mit einem  regelmäßigen und vollständigen

                                 Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die unteren greift

                                 und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

                                 Mit 42 Zähnen gemäß der Zahnformel. 

    Nachfolgend sehen Sie einige Beispiele von Zahnanomalien die dem Standard nicht entsprechen.

      Vorbiss                                             S3 unten l  -                               Rückbiss                                        partielle Zange

       Caninengstand                              Fehlende Zähne                              Kreuzbiss                                  Doppelanlage

Augen:           Farbe der Iris: dunkelbraun (4) also möglichst dunkel, weder zu tief gebettet noch hervortretend, mit

                         lebhaftem, wachem Ausdruck. Am Augapfel anliegend, gut  pigmentierte Lidränder.

Augenlieder: anliegend (4)



Bei leicht offenem Auge, d.h. kein Lidschluss, das Lid liegt nicht komplett am Augapfel an, ist der Hund nur noch im Genügend (3-5) bei der Form.

Bei stark offen Augen, Entropium (man kann in den Lidrand hereinschauen) oder Ektropium ist der Hund disqualifiziert (0) und damit aus der Zucht.

Hier anschaulich vier nicht dem Standard entsprechende Augenfehler. Leicht offene Augen (das Augenlid hat keinen Lidschluss)dieses Phänomen  führt im Formwert zum Prädikat genügend, auch wenn der Hund ansonsten dem Standard entsprechen würde. Ist das Auge offen (man kann in den Lidsack hineinschauen) führt es zu Disqualifikation und somit zum Zuchtausschluss.

Unter Entropium auch Rolllid genannt, versteht man das Einrollen von Teilen oder vom kompletten Lidrand, so das die Wimpern auf der Hornhaut reibt. Diese Hunde haben oft chronische Bindehautentzündungen.


Beim Ektropium ist das Augenlid ausgestülpt. Das Ektropium ist eine Weiterführung des offenen Augenlides.

Behang:    Mittelgroß, hoch und breit angesetzt und nicht gedreht. Harmonisch (4)



Hals:


Mittellang (4) , kräftig (4) bemuskelt, leicht geschwungene Nackenlinie, trockene (4)  Halslinie.

Der Hals beginnt am Hinterhauptbein und endet in einer gedachten Linie in Höhe des Widerristes, Schulterblattes und Schultergelenk.

Körper:


Obere Profillinie/ Rückenlinie:  soll dem Standard entsprechend gerade, leicht abfallend fest und gut bemuskelt 

                                                          sein. Ob die Rückenlinie abfallend, waagerecht oder ansteigend ist, ergibt sich aus  

                                                          der Wiederristhöhe die laut Standard hoch sein soll.


Widerrist:                                      Ausgeprägt Hoch (4)


Rücken:/ Rückenlinie:                Fest, gut bemuskelt. Gerade (4)

                                                         Unter Rückenlinie ist die obere Linie der Dornfortsätze aus Wirbelbereich vom

                                                         Wiederrist bis zum Kreuzbein gemeint. 

Lende:                                            Kurze (4) , breite, muskulöse Lendenpartie.


Rückenlinie:


Unter Rückenlinie ist die obere Linie der Dornfortsätze aus dem Wirbelbereich vom Wiederrist bis zum Kreuzbein

(3 miteinander verwachsene Kreuzbeinwirbel) gemeint.

Die Rückenlinie besteht aus 13 Rückenwirbeln und 7 Lendenwirbel.

Da man dies nur schwer zählen kann, wird als Lendenbereich der Abstand zwischen der letzten (freien) Rippe und der Hinterhand bezeichnet.

Ob die Rückenlinie abfallend, waagerecht oder ansteigend ist, ergibt sich aus der Widerristhöhe, die entsprechend hoch, mittel oder niedrig ist.

 

Natürlich spielt auch die Rückenlinie eine wichtige Rolle in der anatomisch vorgegebenen Beweglichkeit unserer Hunde.

Ein sehr gut bemuskelter, nicht allzu langer, flexibler Rücken gewährleistet sowohl Beweglichkeit zur Seite (lateral) als auch nach oben.

In jeder Kurve, bei jeder Biegung wird die Flexion (Biegsamkeit) zur Seite benötigt, bei jedem Sprung, auch bei jedem Galoppsprung die Flexion nach dorsal (zum Rücken hin) Hunde, die sich viel und lange bewegen müssen/ Ausdauer haben müssen (wie unsere Deutsch-Drahthaare) zeigen vorzugsweise den Standard beschriebene gewünschten geraden Rückenlinie.

Senkrücken sind meist etwas zu lang, immer schlecht bemuskelte Hunde, diese Hunde schwanken oft in der Hinterhand.

Wenn die Rückenlinie nach kranial (zum Kopf hin) abfällt, (also hinten höher ist wie vorne, wir nennen es überbaut) dann läuft der Hund bergab. Diese überbauten Hunde haben immer Probleme mit der Hinterhand, die Hinterhand kann nicht optimal untersetzten, die Vorhand trägt dadurch mehr Gewicht.


Ausnahme:

Manche Junghunde wachsen ähnlich wie ein Pferd mal vorne mal hinten. Wenn diese überbaut sind, dann zeigen sie vorrübergehende Gangbildänderungen, die sich mit dem nächsten Wachstumsschub aber im wahrsten Sinne des Wortes wieder „auswachsen“. Mein Großvater hat immer gesagt, stell das Fohlen auf die Weide und schau es dir in der Bewegung erst mal ab 2–3 Jahren an.

Aus diesem Grund dürfen unsere DD auch erst mit mindestens 15 Monaten eine endgültige Form- und Haarwert-Beurteilung bekommen.

Eine stark nach kaudal (nach hinten Rutenwerts) abfallende Rückenlinie wie sie bei manchen Rassen Zuchtziel ist oder war (Deutscher Schäferhund/Boxer), behindert die maximale Aufwölbung des Rückens beim Sprung. Oftmals leiden diese Hunde im fortgeschrittenen Alter unter Luxationen im Bereich der Kaudalen Wirbelsäule (also am Ende der Wirbelsäule), weil sie sowohl von der Passion und vom Temperament als auch von der verlangten Leistung weit über ihre anatomischen Grenzen gehen.  

 

Eine optisch gerade Rückenlinie (obere Linie) ist wegen der unterschiedlich langen Dornfortsätze nur dann vorhanden, wenn sie der natürlichen Wirbelsäulen Linie folgen. Nur die natürliche Wirbelsäulenlinie gibt die Schubkraft aus der Hinterhand ohne Energieverlust weiter.

Deshalb führen alle Abweichungen zu Energieverlusten.

Wenn die Rückenlinie nicht ganz gerade ist, dann lautet die Bewertung : „FAST GERADE (5)“.

Dies kann an einer leichten Verformung der Rückenlinie liegen oder zum Übergang an einer leicht aufgezogenen Lendenpartie.

Bei einem Übergang zum leichten Karpfenrücken (9) oder „leichtem Senkrücken(16)“ ist wegen der Beurteilung dieses Kriterium Vorsicht walten zu lassen, da diese zu einer erheblichen Abwertung (höchstens GENÜGEND) in der Form kommt.  

Bei einem Übergang zum leichten Senkrücken kann man einen „nicht geraden Rücken“ nur dann attestieren, wenn diese Schwäche mit dem Alter bzw. der Kondition des Hundes zusammenhängt.

Unter einem „Karpfenrücken“(9-11) ist eine Aufwölbung der gesamten Rückenlinie, also vom Wiederrist bis zum Kreuzbein zu verstehen, während bei einer „aufgezogenen Lendenpartie“ (6-8) nur der Lendenbereich des Hundes aufgezogen (aufgewölbt ist) also der Abstand zwischen letzter Rippe und der Hinterhand.

Bei einem „Senkrücken (16-18)“ hängt die obere Linie der Dornfortsätze je nach Feststellungsgrad mehr oder weniger durch.

Das hängt oft mit einer Bänderschwäche in Verbindung mit einer schlechten Rückenmuskulatur zusammen.

So kann es sein das ein junger Hund mit geradem Rücken bewertet wurde und dieser Hund im Alter wegen fehlender Kondition und Muskulatur einen Senkrücken entwickelt.

Dieses Phänomen sieht man auch häufig bei schlecht trainierten Zuchthündinnen oder Hündinnen, die viele große Würfe ausgetragen haben.

 

Hunde mit Karpfen- als auch mit Senkrücken können, egal in welchem Schweregrad, höchstens mit „Genügend“ bewertet werden.

 

Wie bereits aufgeführt, bezeichnet der VDD den Bereich vom Wiederrist bis zum Kreuzbein als Rückenlinie, wohl wissend, dass der Bereich des eigentlichen Rückens inklusive des Lendenteils ist.

Den Bereich der Kruppe zählt der VDD im Gegensatz zu einigen anderen Zuchtvereinen nicht zur Rückenlänge, dieser Bereich ist gesondert ausgewiesen.

Die Länge des Hundes ist in den Proportionen zum gesamten Hund zu sehen. Als Anhalt dient dazu die Gesamtlänge des ganzen Hundes.

Dies bedeutet, dass aus der Definition aus Rückenlänge und Kruppenlänge.- eventuell noch der Kruppenwinkel bei „abfallender“ oder „steil abfallender Kruppe“-, auch die Gesamtlänge des Hundes erkennbar sein muss.


  • So kann z.B. ein quadratischer Hund mit „langer Kruppe“ keinen „mittellangen „oder „langen Rücken“ haben, weil der Hund dann nicht mehr quadratisch wäre.
  • Hier sind in der Kombination mehrere Möglichkeiten denkbar, müssen aber zur Gesamtlänge in sich schlüssig sein.
  • Hat der Hund dann noch eine mittlere Widerristhöhe, was ja öfter vorkommt, wird das ganze noch prekärer. 

Hier noch mal kurz ein paar Worte zum Wechselwirbel der physiologisch ist.

Als Wechselwirbel, auch diaphragmatischer Wirbel genannt, wird der 10. Rückenwirbel bezeichnet. Bei dem 1. – 9. Rückenwirbel sind die Dornfortsätze Rutenwärts gerichtet, dann kommt der 10. Wirbel, der WECHSELWIRBEL, dessen Dornfortsatz gerade nach oben steht. Alle Rückenwirbel nach dem 11 Rückenwirbel, die immer kleiner werden sind nach vorne Richtung Kopf gerichtet. Durch diesen Wechselwirbel zwischen 10 und 11 Wirbel entsteht eine optische Vertiefung (eine Delle), obwohl in der Wirbelsäule selbst kein Knick vorhanden ist. Bei dünnen, athletischen Hunden mit kürzerem anliegendem Haar fällt dies besonders auf, ist aber nicht als Fehler zu bewerten. 

Der Bereich der Kruppe zählt beim VDD nicht zur Rückenlinie, dieser Bereich ist gesondert ausgewiesen.

Kruppe:                     Lang (4) und breit, leicht abfallend (4) und gut bemuskelt, breites Becken 


Als Kruppe wird der Bereich zwischen dem Kreuzbein und dem Sitzbeinhöcker bezeichnet, also der Beckenbereich. Am Beckenkamm haften eine Vielzahl von Muskeln, die die Schubkraft der Hinterhand beeinflussen.

Die Kruppe und die Winkelung der Hinterhand werden als Motor des Hundes bezeichnet.

Der Antrieb kommt immer aus der Hinterhand.

Gewünscht ist möglichst ein quadratischer Hund, aber einen mit möglichst kurzem Rücken und langer Kruppe, denn die Kruppenlänge ist entscheidend für den Energieverbrauch unserer Jagdhunde. 

Kruppenwinkel:


Um den Kruppenwinkel festzustellen benötigt man 2 Hilfslinien.


1.  Die gedachte Linie die vom Widerrist über das Kreuzbein hinausragt, also die verlängerte Rückenlinie.

2.  Die Linie der Kruppenlinie folgend

Der Öffnungswinkel dieser beiden Linien ergibt den Kruppenwinkel.



Also ob der Winkel:

-       Gerade

-       Leicht abfallend

-       Abfallend

-       Steil abfallen ist


Gewünscht ist eine lange Kruppe die leicht abfallend ist. 


Brust:


Mit Brust ist der Brustkorb gemeint. Der Brustkorb wird gebildet durch die Wirbelsäule, dreizehn Paar angebundenen Rippen und das Brustbein. Das letzte Rippenpaar ist allerdings nicht mit der Wirbelsäule verbunden, es ist völlig frei (da misst man im Übrigen die Länge des Haars von Hund).

Der Bauchraum wird nach hinten durch das Zwergfell abgeschlossen.

Die Lunge und das Herz befinden sich im Brustkorb, daher soll die Brust im Standard breit sein, damit sich das Lungenvolumen bei extremer Belastung auch sehr gut ausdehnen kann.

Die Brust ist im Standard wie folgt beschriebe:  Breit (4) und tief (4) mit ausgeprägter Vorbrust und möglichst weit 

                                                                                     nach hinten reichendem Brustbein, Rippen gut gewölbt.

Brusttiefe:


Um die Brusttiefe einzuschätzen ist gedanklich eine Linie auf Widerristhöhe, hier grün dargestellt, und auf dem Boden, hier blau dargestellt zu ziehen.

Macht die Brusttiefe des Hundes 50 % und mehr aus, so ist sie als tief (4) zu bezeichnen, so wollen wir sie im Standard DD . Liegt sie drüber ist sie mittel oder flach.

Untere Profillinie/Bauch Unterlinie und sonstiger Rumpf: 


In einem elegant Bogen leicht  aufgezogen nach hinten verlaufend, trocken.


Was bedeutet das?


Brust sollte breit und tief sein, das hatten wir besprochen.

Die Vorbrust und das Brustbein sowie die Flanken und die Rippen müssen mit in die Bewertung einfließen.

Vorbrust: Unter Vorbrust ist der aus der Seitenansicht hervorstehende Teil des Brustkorbes zu verstehen.


Die Vorbrust soll möglichst ausgeprägt (4) sein, sie soll also weit nachvorne stehen.

Dies ist in der Regel nur dann der Fall, wenn auch die Winkelung der Vorhand NICHT steil ist.

Brustbein :


Mit dem „Brustbein“ ist die Länge des Brustbeines im Verhältnis zum gesamten Hund gemeint.

Es wird der Punkt herangezogen wo die beiden letzten Rippen über Knorpelspangen mit dem Brustbein verbunden sind, das kann man ertasten. Das Brustbein soll möglichst Lang (4) sein.

Brustbreite:


Die Brust - auch Bugbreite genannt, ist der Abstand zwischen den beiden Vorderläufen , hier in dem Bild als roter Balken dargestellt .

Er ist von vorne einzuschätzen.

Die im Zuchtstandard VDD gewünschte breite Brust ( hier zu sehen bei dem 16 Monate alten Brsch ) soll „ breit „ (4) sein das den DD in den Idealzustand versetzt , der ihm eine möglichst hohe Leistungsfähigkeit ermöglicht , ohne das Lunge und Herzvolumen eingeschränkt wird .


Hier in dem Bild rechts des 5 Jährigen braunen Rüden sehen wir eine schmale Brust.


Rippen:


Unter dem Begriff Rippen ist die Rippenwölbung des Hundes gemeint, korrekt gewölbt (4) ist im DD Standard gewünscht.  Die Form der Rippenbögen bzw. des Brustkorbes ist entsprechend der Bewegungsform des Hundes konstruiert, die Rippen unserer hochleistungsfähigen DD sollen gut gewölbt sein damit die Lunge sich auch sehr gut entfalten kann und dadurch ein optimaler Gasaustausch sowie O2-Transport gegeben ist.


Flanken:


Als Flanke wird der Bereich zwischen dem letzten Rippenbogen und dem Beginn des Oberschenkels eines Hundes bezeichnet. Es ist der Bereich der durch die Länge der Lendenwirbel bestimmt wird. Hier wird bewertet ob die Flanken aufgezogen sind, also die Flankentiefe wird bewertet. Im Standard des DD wird unter dem Begriff der unteren Profillinie eine leicht aufgezogen (4) Linie gefordert, sie beinhaltet den Bereich der Flanke. 


Rute:


Der Linie des Rückens folgend, möglichst horizontal oder leicht nach oben gerichtet getragen, nicht
steil, weder zu dick noch zu dünn. Für den Jagdgebrauch zweckmäßig gekürzt.

(In Ländern, in denen der Gesetzgeber ein Rutenkupierverbot erlassen hat, kann die Rute naturbelassen bleiben.

Sie sollte bis zum Sprunggelenk reichen und gerade bzw. leicht säbelförmig getragen werden).


Gliedmaßen  Vorderhand:


Allgemeines:  


Vorderläufe: gerade (4) Von vorne betrachtet gerade und parallel, von der Seite betrachtet gut unter dem Körper

                        stehende Läufe. Der Abstand vom Boden bis zu den Ellenbogen  sollte etwa gleich dem von den

                        Ellenbogen bis  zum Widerrist sein.


Winkelung der Schulterpartie: Korrekt (4)


Schultern:    Gut schräg und nach hinten liegendes  Schulterblatt, kräftig bemuskelt Winkelung von Schulterblatt

                         und Oberarm


Oberarm:      Möglichst lang, gut und trocken bemuskelt.


Ellenbogen:  gerade (4) am Körper anliegend, weder einwärts noch auswärts gedreht.
                        Gute Winkelung von Ober- und Unterarm.


Unterarm:    Trocken und senkrecht stehend, kräftige  Knochen.

Vorderfußwurzelgelenk: kräftig 


Vordermittelfuß: Korrekt (4)   Gering nach vorne gerichtet


Vorderpfoten:  geschlossen (4) und korrekt gestellt (4) Ovalrund mit enganliegenden Zehen und genügend dicken,

                            derben, widerstandsfähigen und gut pigmentierten Ballen. Sie fußen parallel  und im Stand und in 

                            der Bewegung weder einwärts noch auswärts gerichtet.


Hinterhand:


Der knöcherne Teil der Hinterhand besteht aus dem Becken, Ober – und Unterschenkel, Hinter Mittelfuß und Zehenknochen mit den dazugehörigen Gelenken ( Hüfte, Knie, - und Sprunggelenk)


Im Standard beschrieben: 
 

Allgemeines:   


Von hinten betrachtet gerade und parallel, gute Winkelung in Knie- und Sprunggelenken, kräftige Knochen.


Oberschenkel:    Lang, breit und muskulös, gute Winkelung von  Becken und Oberschenkel.


Knie:                    Kräftig, mit guter Winkelung von Ober- und Unterschenkel.


Unterschenkel:   Lang, muskulös und sehnig.


Sprunggelenk:    Kräftig.


Hintermittelfuss: Kurz, senkrecht stehend.


Hinterpfoten:     Ovalrund mit enganliegenden Zehen und genügend dicken, derben, widerstandsfähigen und gut

                              pigmentierten Ballen. Sie fussen parallel im Stand und in der Bewegung, weder einwärts noch

                              auswärts   gerichtet. Gangwerk Weit ausgreifend, guter Vortritt und guter Schub, in Vorder- 

                              und Hinterhand gerade und parallel; dabei gut aufgerichtete Haltung. Haut straff anliegend ohne

                              Faltenbildung.

Bewegungsablauf:



Allgemein:


Eine nicht minder wichtige Aufgabe ist es, Wissen, welches Eingang in vielen populären und halbwissenschaftlichen Bücher gefunden hat, kritisch zu hinterfragen.

Wenn das Wissen unzureichend ist, bilden sich Meinungen.

Es gibt viele Meinungen darüber wie ein Hund, bei uns im speziellen unser Deutsch-Drahthaar, eigentlich gebaut sein soll, wie er richtig läuft oder wie er niemals laufen sollte.

Im Laufe der Deutsch-Drahthaar Zucht ist die Rasse mit einer Vielzahl von Meinungen konfrontiert worden.

  • Zum Körperbau
  • Zur richtigen Lage des Schulterblattes
  • Zur richtigen Lage des Oberarms
  • Der quadratische Hund oder der etwas längere Hund
  • Kurzer Rücken oder etwas länger
  • Die richtige Winkelung

Um zu verstehen wie sich der Hund im Allgemeinen und im Besonderen fortbewegt, brauchen wir Wissen.

Wissen und Rüstzeug über die Anatomie und Physiologie beispielsweise den speziellen Bau der Muskulatur, bis hin zur kinematischen Beschreibung des Verhaltens der Gelenke, der Gliedmaßen und des Rumpfes in verschiedenen Gangarten.

Wir müssen uns mit den bei der Fortbewegung wirkenden Kräften auseinander setzten um schließlich die kleinen, aber wichtigen Unterschiede zu erkennen. 

Hier ein paar Buchempfehlungen von uns:


  • Das Gangwerk des Hundes              von Friederum Stockmann
  • Vom Körperbau des Hundes           Eric H.W.Aldington und F.Stockmann
  • Atlas der Hunde-Anatomie             Roel und Piet Beute – Faber
  • Arbeitsbuch Hundeanatomie          Andrew Gardiner
  • Hund in der Bewegung                     Martin S.Fischer und Karin E. Lilje
  • Hund im Expertenblick                     Robert W.Cole
  • Bewegungsapparat Hund                 Dr. Mima Hohmann

   

Das korrekte Beurteilen des Bewegungsablaufes ist nach dem des Wesens die wichtigste, für einige aber auch die schwierigste Aufgabe.

Der Energieverbrauch des Hundes ist nach der Regulierung seines Wärmehaushaltes der seines Bewegungsablaufes an zweiter Stelle stehender.

„Je weniger Energie der Hund verbraucht in der Bewegung, desto länger kann sich der Hund konzentrieren und je höher ist der Jagderfolg“

Aus diesem Grunde sollte ein besonderes Augenmerk auf den korrekt gebauten, dem Standard entsprechenden Deutsch-Drahthaar gelegt werden. Und da ist es unabdingbar ein umfangreiches Fachwissen über die Anatomie und Physiologie unseres DD zu beherrschen. 




Wir unterscheiden in drei Fortbewegungsarten:  Schritt, Trab, Galopp


Im Standard DD wird das Gangwerk wie folgt beschrieben:

Weit ausgreifend, guter Vortritt und guter Schub, Vorder- und Hinterhand gerade und parallel; dabei eine gute aufgerichtete Haltung.

Seine Bewegung soll kraftvoll, raumgreifend, flüssig und harmonisch sein.

Es gilt also bei unserem DD je raumgreifender, „Leichtfüßiger“ und harmonischer der Bewegungsablauf ist, umso weniger Energie verbraucht der Hund. Das gilt für alle drei Grundgangarten:  Schritt, Trab, Galopp.


 


Was versteh ich unter Raumgreifend?


Unter Raumgriff (auch Trittlänge / Schrittlänge), wird der Schrittabstand in der jeweiligen Gangart verstanden (beim VDH im Schritt und im Trab).

Um möglichst wenig Energie zu verbrauchen, soll der Hund mit seinen Hinterläufen möglichst weit nach vorne treten.

Die Körperlänge gemessen vom Brustbein bis zum Sitzbeinhöcker kann leicht länger sein als die Wiederristhöhe. (maximal 2 cm)

Die Körperlänge kann die Trabfähigkeit beeinflussen.


Beispiel:

kommt die rechte Hinterpfote unter die gebeugte rechte Vorderpfote und nimmt somit den Platz ein, den die rechte Vorderpfote gerade freigegeben hat, ist es eine raumgreifende Bewegung im Trapp.

Diese Bewegung im Trab verhilft zur Ausdauer und verbraucht wenig Energie.

Ebenso im Schritt, man nennt es einen weiten Vortritt.  

Wenn im Gegenzug dazu bei einem anderen Hund z.B. die rechte Hinterpfote nicht weit genug nach vorne greift um unter die rechte Vorderpfote zu gelangen, um den Platz einzunehmen, den die Pfote gerade verlassen hat, hat dieser Hund keine raumgreifende Bewegung, der Hund verbraucht beim Laufen mehr Energie.


Dies kann daran liegen, dass der Rücken zu lang ist. Ein weiterer Grund kann sein das die Winkelung der Vorder- und- oder Hinterhand nicht korrekt ist. Zu hoher Widerrist im Verhältnis zur Rückenlänge kann dabei auch eine Ursache sein.


Sie sehen, gerade die Anatomie und die Physiologie gehören zusammen und spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Beurteilung des Bewegungsapparates. Oft ist es so, dass bei einem Defizit ein Gegenspieler versucht dieses Defizit auszugleichen. Dies geht immer zu Lasten der Gesundheit.

Leider wird zu oft übersehen was sich unterhalb vom Hund abspielt.

Dies ist für die Leistungsfähigkeit unserer Hunde wie bereits beschrieben extrem wichtig. 



Was verstehe ich unter Harmonisch:


Um Hunde richtig bewerten zu können ist es äußerst wichtig, sein Auge so zu trainieren, dass man deren Ausgewogenheit erkennen kann. Ein geschultes Auge erkennt ganz schnell den korrekten Hund.


Ein erfahrener Formwertrichter hat mal zu mir gesagt: „Schau dir den Hund genau an, wenn er den Ring betritt und frage dich, möchtest du mit diesem Hund Züchten, soll dein zukünftiger Jagdhund so aussehen.“


Wenn sie den Zweck der Rasse kennen, wenn sie verstehen, warum sie so gebaut sind, warum der Standard der Rasse so beschriebe ist, und das richtige Bild des Rassevertreters vor Augen haben, wissen wie die Hunde laufen sollen und was nötig ist, dass sie so laufen. Dann sollte es kein Problem darstellen, die Ausgewogenheit zu erkennen und beurteilen zu können.


Einfach ausgedrückt: ein harmonischer Hund >>RUHT in sich >>, er ist stimmig.


Unausgewogene Hunde wirken unharmonisch und erzeugen beim Betrachter ein Gefühl der Unbehaglichkeit.

Beim korrekten Exemplar kann man die Ausgewogenheit sowohl im Stand als auch in der Bewegung erkennen.

Jedes Körperteil geht fließend in die anschließenden Körperteile über und passen harmonisch zu ihnen, ohne hervorzutreten.

Diese Beschreibung zeichnet mit Worten ein Bild eines DD, der in seiner Ganzheit vortrefflich ist.

Den Expertenblick für die Rasse Deutsch-Drahthaar zu haben setzt, wie anfangs schon gesagt, viel Wissen voraus und ist eine Kunst.

Um ein erfolgreicher Formwertrichter und Hundeführer sein zu können, muss man sich sowohl im Wissen über den Hund auskennen als auch einen Sinn für ästhetische Ausgewogenheit haben.

Was das Wissen betrifft, müssen Sie den Zweck der Rasse kennen. Dieser gibt ihnen Hinweise darauf, wie der Hund gebaut sein muss und laufen muss.

Die Wahrnehmung ästhetischer Ausgewogenheit beinhaltet das Sie Schönheit, Form, Symmetrie und Stil erkennen.

Mit anderen Worten, das sie einen Sinn für die Ästhetik des DD entwickeln.

Wissen und Sinn für Ästhetik ergänzen sich.

Ohne die Anwendung umfangreichen Wissens kann ein Hund nicht gut beurteilt werden.

Und das Gleiche gilt für die Fähigkeit, ästhetischer Ausgewogenheit zu erkennen.

Ein geschultes Auge kann sofort die Qualität oder die Fehler eines DD im Stand und in der Bewegung erkennen. 



Bewegung:


„Bewegung ist Leben“- dies trifft auf Menschen und Tier und demnach auch auf unseren Deutsch-Drahthaar in gleicher Weise zu.

Bewegung ist Voraussetzung für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit unseres Deutsch-Drahthaars und hängt ganz entscheidend von einem gesunden und funktionierenden Bewegungsapparat ab.

Profunde Kenntnisse der funktionellen Anatomie, der Biomechanik und der Pathophysiologie sind die Grundlagen jedweder professionellen und erfolgreichen Bewertung am Bewegungsapparat unserer Deutsch-Drahthaar.


Betrachtung zur Bewegung:


Dem geübten Auge wird eine harmonische Gangart des Hundes, die gut ausbalanciert, schnell und federnd sein soll, im Gegensatz zu einer fehlerhaften, sofort auffallen. Auch ein Nichtkenner bemerkt die harmonischen und ausgewogenen Bewegungslinie von Kopf, Hals, Vorder-, Hinterhand und Rücken, die den Körper in leichten Bogenbewegungen nach vorne treiben.

Hänge dein Auge an den Wiederrist und man wird schnell sagen können, wenn der Hund anfängt zu versagen.

Kein Schaukelpferd konnte je ein Rennen gewinnen. 



Warum an den Widerrist?


Weil von der Verlängerung des Wiederrist der gedachte Schnittpunkt des Schwerpunktes unseres DD ist.

Der Schwerpunkt ist die Lage des Massemittelpunktes des Gesamtkörpers.

Der gesamte Körperbau ist auf die Bewegung ausgerichtet.

Es ist unerlässlich den Hund in den einzelnen Bewegungsphasen laufen zu sehen, denn erst dann kann man erkennen, ob der Hund die richtigen, ausgewogenen inneren Voraussetzungen hat.

Vorerst müssen wir feststellen, dass der vorgestellte Hund einen korrekten Bau der Vorder - und Hinterhand haben muss.

Die Hub- und Triebkraft der Hinterhand muss vollkommen mit der Hub- und Stützkraft der Vorderhand harmonieren. Ist dies nicht der Fall, wirkt der Gang des Hundes unausgewogen und fehlerhaft.


Es ist wie bei einer Maschine, bei der einzelne Teile nicht 100 % zusammenpassen und dadurch nicht übereinstimmen. Da unser Hund aber keine Maschine ist, wird er versuchen diese körperlichen Mängel durch verstärkte Muskelarbeit auszugleichen. Dies wird aber immer auf Kosten der gesamten Leistungsfähigkeit und Ausdauer gehen und viel Kraft verbrauchen.



Winkelung:


Die Standards beschreiben den optimalen Körperbau nach dem ein Hund seiner Rasse und seinem Verwendungszweck entsprechend gebaut sein soll.

Für die Entwicklung raumgreifender, elastischer Gänge ist besonders die Winkelung der Vor- und Hinterhand entscheidend.


Winkelung der Vorhand:


Eine gute Winkelung der Vorhand bedingt ein federndes Abfangen der Schubbewegung aus der Hinterhand und ein weites Vorgreifen. Eine schräge Schulter bedingt eine bewegliche Vorhand mit gutem Raumgriff, eine steile Schulter fängt die Bewegungen aus der Hinterhand nur ungenügend ab, daher sind oftmals Überlastungen des Karpalgelenks und der Pfoten als letztendliche Stoßdämpfer die Folge.

Der Raumgriff ist vermindert.


Die Winkelung der Vorhand wird am korrekt aufgestellten Hund durch folgende Punkte definiert:


Punkt A: der höchste tastbare Punkt des Schulterblatts, meist auf Höhe des 2. Brustwirbels

Punkt B: der Kopf des Oberarms – Caput Humeri ist der am weitesten kranial tastbaren Punkt des Schultergelenks

Punkt E: der dorsale Rand des Olekranons oder Ellbogenhöckers.


Die Strecke AB und die Strecke BE sind idealerweise gleich lang, der Winkel zwischen AB und der Strecke, die ein Lot durch Punkt A bildet, soll zwischen 30 und 36 liegen.

Das Lot soll beim gerade aufgestellten Hund durch das Olekranon laufen.

Das Schultergelenk darf nicht vor dem Manubrium des Brustbeines zu liegen kommen, nur so kann eine optimale Unterstützung durch den Brustkorb und eine flüssige Bewegung ohne Beeinträchtigung der Gelenkfunktion durch die Nackenmuskulatur gewährleistet werden.

Die Winkelung der Vorhand wird am korrekt aufgestellten Hund durch folgende Punkte definiert:


A : Der höchste Tastbare Punkt des Schulterblattes,

      meist auf höhe des 2. Brustwirbels.


B : Der Kopf des Oberarms ist der am weitesten kranial

      tastbare Punkt des Schultergelenkes.


E : Der dorsale Rand des Ellenbogenhöckers


Die Strecke AB und die Strecke BE sind idealerweise gleich lang, der Winkel zwischen AB und der Strecke, die ein Lot durch Punkt A bilden, soll zwischen 30 ° und

36 ° liegen.

                  Optimale Winkelung der Vorhand

Winkelung der Hinterhand:


Die optimale Winkelung der Hinterhand wird durch den Winkel des Beckens mit der Horizontalen und den Winkeln, die das Kniegelenk und das Sprunggelenk bilden, definiert. Eine steile Hinterhand kann nicht genügend stark gebeugt werden, um danach durch Streckung den Körper nach vorne zu schieben, so wie eine Feder, die nicht gut genug gespannt werden kann.

Dadurch können die hinteren Extremitäten nicht genügend weit untersetzen, der Raumgewinn ist vermindert. Die Punkte, die den Winkel des Beckens definieren sind: der kraniale Rand der Christa iliaca die vorderste Kante des Beckens der Sitzbeinhöcker.

Die Strecke zwischen diesen beiden Punkten bildet mit der Horizontalen den Beckenwinkel.


Der Beckenwinkel bei diesem Skelett beträgt 23 ° sowohl

Knie als auch Tarsalgelenk könnten etwas stärker gewinkelt sein.

Die optimale Winkelung der Hinterhand wird durch den Winkel des Beckens mit der Horizontalen und den Winkeln, die das Kniegelenk und das Sprunggelenk bilden, definiert. Eine steile Hinterhand kann nicht genügend stark gebeugt werden, um danach durch Streckung den Körper nach vorne zu schieben, so wie eine Feder, die nicht gut genug gespannt werden kann. Dadurch können Hinterextremitäten nicht genügend weit untersetzen, der Raumgewinn ist vermindert.

Die Punkte, die den Winkel des Beckens definieren, sind:

  • der kraniale Rand der Christa iliaca
  • die vorderste Kante des Beckens
  • der Sitzbeinhöcker

Die Strecke zwischen diesen beiden Punkten bilden mit der Horizontalen den Beckenwinkel.

Hier sehen Sie dem Standard entsprechende korrekte Winkelungen von zwei Wurfgeschwistern


Hier sehen Sie zwei Wurfgeschwister die der Winkelung der Vorhand  des Standards fast entsprechen


Hier sehen Sie zwei Wurfgeschwister die dem Standard der Winkelung der Vorhand nicht entsprechend da steil



Die verschiedenen Gangarten des Hundes:


Wichtig:

Ein gut ausbalancierter Hund zeigt rhythmische, mühelose Bewegungen in allen Gangarten.

 



Der Schritt:


ist die langsamste Bewegungsart. Es ist ein Viertakt-Gang.

Hier sollte der Hund einen klar erkennbaren Viertakt zeigen, das bedeutet, der Hund setzt alle vier Pfoten einzeln auf und es gibt kein gleichzeitiges Auffussen von zwei oder mehr Pfoten. Wenn wir einen Hund in einem langsamen Schritt beobachten können wir jede Pfote, die aufsetzt, einzeln mitzählen (1-2-3-4 – daher der Viertakt).

Abfussen und Aufsetzen der einzelnen Beine sind oft sehr nah aneinander und somit kann es sein, dass wir mit bloßem Auge das Gefühl haben, dass zwei Beine sich gleichzeitig vom Boden wegbewegen. 

Eine solche gleichzeitige Bewegung ist im Schritt aber nicht vorgesehen.

Im Schritt werden alle vier Pfoten einzeln angehoben und abgesetzt – dabei können zwei oder drei Beine den Boden berühren

Wir unterscheiden beim Hund den verkürzten, den normalen und den übereilten Schritt. Für die Unterscheidung ist sowohl die Geschwindigkeit innerhalb der Gangart als auch die jeweilige Trittlänge wichtig. Was die Geschwindigkeit betrifft, ist die Wahrnehmung von langsam bis schnell gemeint. Mit der Trittlänge wird die Weite bezeichnet, die der Hund mit einer Pfote zwischen dem Ort, wo er diese anhebt, bis zu der Stelle wo er diese absetzt, bezeichnet.


Hier achte ich besonders auf die Bewegungen der Hinterbeine:

Bei einem verkürzten Schritt haben wir den Eindruck, dass die Hinterbeine nur wenig Strecke in der Luft zurücklegen und nicht wirklich an den Pfoten Abdruck des gerade abfußenden Vorderbeins heranreichen.

Schrittweite – wie weit Tritt das gleichseitige Hinterbein über den Pfoten Abdruck des Vorderbeins hinaus

Ein guter Schritt, indem der Hund seinen Körper gleichmäßig und gesund durchbewegt ist in der Regel ein schwungvoll wirkender, aber nicht übereilter (gehetzter) Schritt, bei dem der Hund mit seinen Hinterbeinen über die Pfoten Abdrücke der Vorderbeine hinaustritt.

Bei einem verkürzten Schritt haben wir das Gefühl, dass der Hund eher steifer geht, die Hinterbeine nicht richtig vorsetzt und der Rücken sich weniger bewegt. Bei einem übereilten Schritt wirkt der Hund tatsächlich gehetzt und das Auf- und Absetzen der Pfoten ist sehr schnell nacheinander.

 

 

 

Trab:


Im Trab bewegt sich der Hund im Zweitakt – es werden immer zwei Beine gleichzeitig angehoben und abgesetzt. Wichtig: Im Trab ist es jeweils das diagonale Vorder– und Hinterbein.

Im Trab bilden das gleichseitige Vorder- und Hinterbein ein „V“ in der Bewegung, die jeweils diagonalen Beinpaare sind im Trab parallel zueinander

Im Trab unterscheiden wir den normalen Trab und den geschwungenen Trab – letzterer hat tatsächlich eine echte Schwebephase, in der der Hund kein Bein auf dem Boden hat. Für eine gesunde Bewegung reicht es, wenn der Hund einen sauberen normalen Trab zeigen kann, bei dem immer zwei Beine diagonal auf dem Boden sind und die anderen Beiden in der Luft.

Hier wird der Rücken durch die paarige Bewegung über die diagonale anders bewegt als im Schritt. Achtet auch immer auf den Rücken, besonders den Wiederrist des Hundes, wenn er sich im Schritt oder Trab bewegt.

 


 

Galopp:


Der Galopp ist in der Regel ein Dreitakt ( wir zählen 1-2-3) – hier hat der Hund ein Bein, zwei Beine, drei Bein oder gar kein Bein auf dem Boden, wobei sich die Fussfolge verschieben kann, weil es verschiedene Galoppversionen gibt.

Der Kanter oder auch langsame Galopp, ist anders als der normale oder auch zyklische Galopp. Im Renngalopp hat der Hund sogar zwei Schwebephasen, einmal wenn alle Beine unter dem Bauch zusammen sind und einmal, wenn der Hund ganz gestreckt in der Luft ist.

Im normalen Galopp setzt der Hund z.B. nach der Schwebephase in der Luft hinten links auf, dann folgt hinten rechts, unmittelbar gefolgt von vorne links, wobei hier dann hinten links wieder angehoben wird und dann folgt vorne rechts, wobei hinten rechts und dann auch vorne links wieder angehoben wird. So ist also vor der nächsten Schwebephase in diesem Beispiel nur noch vorne rechts auf dem Boden, was dann auch noch angehoben wird, um alle vier Beine im Galoppsprung in der Luft zu haben.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass wir noch in einen sogenannte rechts oder links Galopp unterscheiden können, je nachdem welche Seite zuerst auffußt bzw. vorne die Bewegung anführt.

 

 

 

Pass:


Kommen wir zu der umstrittenen und immer wieder problembehafteten Gangart des Passes. Im Passgang hebt der Hund wie im Trab zwei Beine gleichzeitig, aber auch gleichseitig. Das bedeutet, dass wir auch einen Zweitakt haben, dieser aber nicht diagonal entsteht, sondern rechts und links.

Beobachtet man hier den Rücken des Hundes nimmt man ein sogenanntes Schaukeln, von rechts nach links wahr.

Immer wieder wird dem Pass nachgesagt, er sei eine Anzeigegangart für Probleme im Rücken oder komme in der Fußarbeit automatisch vor.

Beides zwei Aussagen, die wir so nicht stehengelassen werden sollten:

Ja, der Pass kann gezeigt werden, wenn der Hund Rückenschmerzen oder Rückenprobleme hat, aber der Hund kann auch von Natur aus auf diese Gangart zurückgreifen, ohne dass er Rückenschmerzen oder schwerwiegende Probleme hat.

Und nein, der Pass gehört nicht automatisch in die Fußarbeit, ganz im Gegenteil, wir möchten ihn dort nicht sehen, weil sich diese Bewegung in Kombination mit den anderen Anforderungen des Hundes in der Fußarbeit negativ auf die Gesunderhaltung des Hundes auswirkt.



Warum gibt es Gangbilder, die keiner Gangart zuzuordnen sind?


Wir haben immer wieder Gangarten, die keinem klaren Gangartbild oder Takt zuordbar sind und auch dafür gibt es tatsächlich eine ganz einfache Erklärung. Wenn der Hund in seinen freien Bewegungen gestört ist, kann es zu sogenannten Taktverschiebungen kommen.

So sehen wir dann in der Fußarbeit Hunde, die auf den ersten Blick im Pass gehen, aber bei genauem Hinsehen, kein gleichseitiges und gleichzeitiges Auffussen zeigen, sondern sehr nah aneinander beide rechten und linken Beine aufsetzen. Oder wir bremsen unsere Hunde an der Leine aus und sie sind vorne noch im Trab und wechseln hinten schon in den Schritt.

Solche Taktverschiebungen sind nicht erwünscht und oft mit Verspannungen und Stress verbunden, so dass wir sowohl im Alltag als auch im Ring ein korrektes Gangbild sehen sollten.

Oft sind diese Gangbilder fehlerhaftes Vorstellen des Hundeführers geschuldet.

Immer dann, wenn der Hund Taktunreinheiten zeigt oder in solche gedrängt wird, kann er sich nicht frei durchbewegen. Das führt zu Verspannungen, in der Folge zu Blockaden und schlimmstenfalls zu dauerhaften Gangbildveränderungen, die dann auch zu Folgeschäden an den Gelenken führen können.

Der Pass, bei einem gesunden Hund und in freier Bewegung gezeigt, stellt erstmal kein Problem dar. Wird der Hund aber durch gesundheitliche Probleme oder durch den Menschen in den Passgang gedrängt, verursacht er dieselben Schwierigkeiten wie bei den Taktverschiebungen.


Haar / Haarkleid:


Das Deckhaar des DD nach dem Standard soll drahthaarig hart (4) , anliegend(4) und dicht (4) sein und im Zusammenhang mit der Unterwolle gegen Witterungseinflüsse und Verletzungen schützen. Deckhaar ca. 2 bis 4 cm lang; dichte, wasserabweisende Unterwolle. Die Umrisse des Körpers dürfen durch längeres Haarkleid nicht verdeckt werden. Es soll durch Härte und Dichte möglichst guten Schutz gegen Witterungseinflüsse und Verletzungen bieten.
Die unteren Partien der Läufe sowie der untere Bereich von Brust und Bauch sollen kürzer, jedoch dicht, der Kopf und Behang kürzer und zugleich dichter, jedoch nicht weicher behaart sein.

Betonte Augenbrauen und ein kräftiger, nicht zu langer, möglichst harter Bart unterstreichen den energischen
Gesichtsausdruck.


Das Deckhaar soll nach dem Standard des DD ca. 2-4 cm lang sein. Um bei geringfügigem Unter- oder Überschreiten der Grenzen keine starken Bewertungsunterschiede in den Prädikaten zu bekommen wurde die sogenannte 10 % Regelung eingeführt. Das heißt, dass jeweils 10 % im unteren und oberen Bereich toleriert werden.


Dies führt zur folgenden Einstufung:


-         Deckhaar mit einer länge von 2,3 cm bis 3,5 cm wird als mittellang (4) definiert.

          Nur Hunde mit dieser Haarlänge können ein Vorzüglich (V) im Haar bekommen.

-         DD mit einer Deckhaarlänge von 1,8 bis 2,2 cm sind kurz (3) zu bewerten.

          Diese Hunde können höchstens ein sehr gut bekommen im Haarwert.

-         Lang sind die DD die eine Deckhaarlänge von 3,6 bis 4,4 am letzten mittigen Rippenbogen aufweisen.

          Auch diese Hunde können höchstens ein sehr gut im Haar bekommen.

-         Hunde, die unter 1,8 cm sind, können höchstens ein genügend erhalten im Haarwert

-         Hunde, die über 4,4 cm Haarlänge verfügen, können auch höchstens ein genügend erhalten. 

Deckhaar:    dicht (4), hart (4) anliegend (4) sein


Unterwolle:  dicht (4)

 

Bart:             ausgeprägt (4)


Der Bart ist ein typisches Merkmal für den Deutsch-Drahthaar und soll nach dem Standard kräftig, nicht zu lang und möglichst hart sein. Mit dem Bart soll der energische Gesichtsausdruck des Hundes unterstrichen werden.


Wie ist die Bartlänge festzustellen? Man hat sich im Verband darauf geeinigt, dass der Bart von der Ringmitte aus einzuschätzen ist.

Das bedeutet, wenn der Führer seinen Hund im Ring vorstellt, ist das eine ca. Entfernung von 7 m.

Um noch mindestens ein GUT (G) für den Zuchtregistereintrag zu erhalten, muss der zu bewertende Zuchtrichter den Bart des Hundes „noch deutlich" erkennen.

Erkennt der Zuchtrichter von der Ringmitte keinen Bart, können diese Hunde nur mit genügend bewertet werden.


Behaarung an den Behängen:  dicht (4) und kürzer

Behaarung am Bauch :              vollständig (4) 


Farbe:


- Braunschimmel, mit oder ohne Platten.
- Schwarzschimmel, mit oder ohne Platten.
- Braun, mit und ohne weissen Brustfleck.
- Hellschimmel.

- Forellenschimmel

    Schwsch o. Platten                         Braun m. Brustfl.                           Forellenschimmel                 Brsch mit Platten

     Schwsch m. Platten                       Braun ohne  Brustfl.                  Hellschimmel                            Brsch o. Platten

 Andere Farben sind nicht zugelassen.


Größe:

 


Widerristhöhe:


Rüden:           61 bis 68 cm


Hündinnen:  57 bis 64 cm


Gemessen wird am Widerrist, die Länge wird in der Bewegung geschätzt.


                Hündin Stockmaß 59 cm                                                                      Rüde Stockmaß 67 cm


Fehler:

 

Jede Abweichung vom Standard muss als Fehler angesehen werden, und dessen Bewertung sollte im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen.

 

 

Schwere Fehler

 

  • Kurzer oder schmaler, auch spitzer Fang.
  • Schwaches Gebiß.
  • Stark lose Augenlider.
  • Senk- oder Karpfenrücken.
  • Stark überbaut.
  • Stark nach aussen oder innen gebogene Ellenbogen.
  • O-beinig, kuhhessig oder enghessig, sowohl im Stand wie auch in der Bewegung.
  • Ständiger Paßgang im Schritt und im Trab, steifer oder trippelnder Gang.
  • Dünnes Haar, fehlende Unterwolle.

 

 

Zuchtausschließende Fehler:

 

  • Jegliche Wesensschwäche, insbesondere nicht vorhandene Schussfestigkeit, Wildscheue, Agressivität, Nervosität, Angstbeisser.
  • Vor- und Rückbiss, Kreuzbiss, fehlende Zähne außer P1, Fangzahnengstand.
  • Entropium, Ektropium; unterschiedliche Augenfarbe.
  • Angeborene Knick- oder Stummelrute.
  • Pigmentfehler.
  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.



Erläuterungen zur Standardbeschreibung des Deutsch-Drahthaar

 


In der Standardbeschreibung ist niedergelegt, wie der Deutsch-Drahthaar (DD) im Idealfall beschaffen sein soll.


Zuchtziel ist der dort beschriebene wesensfeste, leistungsstarke, edle, mittelgroße aber kräftige Vorstehhund, der aufgrund seines harmonischen und zweckmäßigen Gebäudes und der harten, die Haut vollkommen schützenden Behaarung in der Lage ist, alle Anforderungen, die im vielseitigen Jagdbetrieb an ihn gestellt werden, bis ins hohe Alter zu erfüllen.


Bei der Beurteilung eines Hundes ist die Wertigkeit vorhandener Abweichungen einzuschätzen und im Gesamturteil entsprechend zu berücksichtigen. Dazu hat der VDD für die von ihm auszurichtenden Zuchtschauen einen Begutachtungsbogen mit Beurteilungskriterien geschaffen, in dem die zu treffenden Gesichtspunkte in Verbindung mit der Zuchtordnung berücksichtigt sind.


Während der beim F.C.I. hinterlegte Standard den DD im Verhältnis zu allen anderen Hunderassen beschreibt, also auch für Rassen die keine Vorsteh- oder Jagdhunde sind, werden im Begutachtungsbogen des VDD Begriffe verwandt, die sich auf die Rasse Deutsch-Drahthaar beziehen.

Insofern bestehen Abweichungen zur VDH-/FCI-Bewertung.


Je nach Schweregrad der Abweichungen rassetypischer Merkmale wird unterschieden in:


a) Zuchtausschließende Fehler
b) Schwere Fehler
c) Fehler und
d) Mängel oder Schönheitsfehler


Alle zuchtausschließenden und schweren Fehler sind in diesen Erläuterungen abschließend aufgeführt, die Fehler und Schönheitsfehler beispielhaft.


Bei der Bewertung sind wesensstarke, typvolle Hunde mit sehr guten Bewegungsabläufen allen anderen voranzustellen.


a) Zuchtausschließende Fehler sind sowohl in der jeweilig gültigen Zuchtordnung als auch im Standard aufgeführt. Bereits einer dieser aufgeführten zuchtausschließenden Fehler zieht die Bewertungsnote "Disqualifiziert" (Disq) nach sich.


Zuchtausschließende Fehler sind:


- nicht schussfest
- wildscheu

- Vor-, Rück- oder Kreuzbiss

- Fangzahnengstand

- Fehlende Zähne außer P1
- wesensschwach (z. B. aggressiv, nervös, Angstbeißer).
- Ektropium- oder Entropium
- unterschiedliche Augenfarbe, Glasauge

- heller Nasenschwamm
- Geschlechtsmissbildungen (fehlende oder nicht normale Hoden)

- angewölfte Stummel- oder Knickrute
- Farbabweichungen: schwarze (auch mit Brustfleck), weiße oder gelbe Hunde und Gelbschimmel


b) Schwere Fehler sind gravierende Abweichungen der rassetypischen Merkmale des DD.

Dazu zählen auch Fehler die die Leistung und den Gebrauch des Hundes wesentlich beeinträchtigten können.

Hunde die einen schweren Fehler aufweisen können höchstens mit "Genügend" (Ggd) bewertet werden.


Schwere Fehler sind:


- unruhig, ängstlich oder ähnliche Wesensmängel
- Über- oder Untermaß
- entgegengesetzter Geschlechtstyp
- zu kurzer, schmaler oder spitzer Fang
- zu schwaches Gebiss
- offene Augenlider
- Senk- oder Karpfenrücken
- stark überbaut
- beiderseits stark nach außen oder innen gedrehte Ellenbogen
- stark kuhhessig oder stark fassbeinig
- zu wenig Bart
- zu langes, kurzes, dünnes, wolliges oder offenes Haar
- fehlende Unterwolle
- Pigmentfehler z. B. dürrlaubfarbenes Haar oder Brand
- steifer oder trippelnder Gang

- ständiger Passgang (Schritt und Trab)


c) Fehler sind Abweichungen vom Standard, Leistung und Gebrauch des Hundes werden weniger
beeinträchtigt. Diese Hunde können höchstens ein "Sehr gut" (SG) erhalten.
 

Fehler sind zum Beispiel:


- gering ausgeprägter Geschlechtstyp, 

- wenig Spannung
- kurzer Fang, 

- steile oder kurze Kruppe
- partielle Zange, Zange, 

- flache Brust- oder Rippenwölbung
- helles Auge 

- steile Winkelung der Gliedmaßen
- Lederbehänge 

- zeitweiliger Passgang
- aufgezogene Lendenpartie


d) Mängel/Schönheitsfehler beeinträchtigen nicht die Leistung und den Gebrauch des Hundes.
Je nach dem Grad der Abweichung und der Häufigkeit können diese Hunde noch mit "Vorzüglich" (V) bewertet     werden.


Schönheitsfehler sind beispielsweise:


- etwas flacher Stirnabsatz
- zu lange oder zu breite Behänge
- keine Augenbrauen


Stand 01.07.2002 


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