Was bedeutet eigentlich Homozygot Rauhaar?
Jeder Züchter ist bemüht Hunde zu züchten die dem Rassestandard entsprechen.
Besonders wichtig sind natürlich die Gesundheit sowie die Leistungsfähigkeit und das Wesen der Hunde. Aber auch die Qualität des Haarkleides und der deutlich sichtbare Bart sind wichtige Kriterien der Drahthaar-Zucht.
Da der Drahthaar aus einer Mischung verschiedener Rassen entstanden ist , sind immer noch viele verschiedene Gene vorhanden, die die Vererbung von Haarstruktur und Bart beeinflussen.
Nun gibt es seit einiger Zeit einen Gentest von Laboklin, bei dem die Allele der Hunde für Furnishing (Rauhaar/Bart) bestimmt werden können.
Allele sind verschiedene Varianten eines Gens, Furnishing (F) bedeutet die Ausprägung von Bart und Rauhaar.
Die Genotypen: F/F bedeutet homozygot (reinerbig) Rauhaar
F/f bedeutet heterozygot (Mischerbig) Rauhaar
Der Genotyp umfasst die Gesamtheit der Gene und ihre verschiedenen Varianten (Allele), die die Eigenschaften und Merkmale des Hundes bestimmen.
Der Phänotyp ist das äußere Erscheinungsbild des Hundes.
Um sicher zu gehen das die Nachkommen einer Verpaarung auch dem Rassestandard entsprechend Bart haben und rauhaarig sind, ist es sinnvoll, Verpaarungen zu planen, bei dem mindestens ein Elternteil homozygot (F/F) ist.
Wenn beide Elternteile heterozygot (F/f) sind besteht die Gefahr das ein Teil der Nachkommen Kurzhaartypen ohne Bart sind und somit dem Standard des VDD nicht entsprechen.
Wenn beide Elternteile für dieselbe erbliche Variante des F-Allel für Furnishing reinerbig (Genotyp F/F) sind, dann kann nach der Mendelschen Regel auch für die Nachkommen nur der Genotyp F/F in Frage kommen, d.h. alle Nachkommen dieser Verpaarung sind homozygot.
Ist ein Elternteil mischerbig (F/f), dann können die Nachkommen entweder das "F" oder das "f" von den Eltern bekommen, also reinerbig oder mischerbig sein. Nach der Mendelschen Regel sind 50% der Welpen dann (F/f).
Sind beide Eltern (F/f) dann haben nach der Mendelschen Regel 25% der Nachkommen das Allel f/f, also Kurzhaartyp ohne Bart.
Die Mendelsche Regel:
F/F x F/F = 100% F/F (homozygot)
F/F x F/f = 50% F/F
50% F/f
F/f x F/f = 25% F/F
50% F/f
25% f/f
Die oben genannten Prozentzahlen nach der Mendelschen Regel sind statistische Zahlen, die die Wahrscheinlichkeit ausdrücken. In der Realität können diese Zahlen (außer die 100%) deutlich abweichen.
Die oft geäußerte Befürchtung, dass Nachkommen aus einer reinerbigen Verpaarung zu viel und zu langes Haar bekommen, ist unbegründet! Das F-Allel steht für die Rauhaarigkeit und die Ausprägung des Bartes und nicht für die Haarlänge.
Der Test sagt natürlich nichts über die Haarqualität der Hunde aus!
Der Test ist aber eine große Hilfe bei der Zuchtplanung, um Hunde zu züchten, deren Phänotyp dem Rassestandard entspricht, also Hunde mit Bart und Rauhaar,
Für alle Hunde, die bei einer Zuchtschau vorgestellt werden, muss Blut bei Laboklin eingelagert sein, gleichzeitig kann man ohne Mehraufwand und bei geringen Kosten diesen Test in Auftrag geben und seine Zuchtplanung dadurch wesentlich erleichtern.